Dienstag, 5. Januar 2016

Hey,
ich habe den Flug gut überstanden - so nervös war ich schon lange nicht! Zum Glück war ich auch unglaublich müde, sodass ich während des Flugs eingeschlafen bin. Wir sind zu früh gelandet, ja das geht, da ging meine Pumpe natürlich wieder ordentlich - "nicht, dass sie zu spät sind und ich warten muss". Natürlich hab ich mir zu viele Gedanken gemacht, sie haben auf mich gewartet und Etienne hat ein "Welcome"-Schild für mich gebastelt. 

Es war ein merkwürdiges, aber auch gutes Gefühl das Haus, dass für mindestens 4 Monate mein Zuhause sein wird mit diesem Wissen zu betreten. Völlig unreal bei Leuten einzuziehen, die man nicht kennt. Ich hab nur einmal mit ihnen gesprochen und die Skype-Verbindung war auch noch schrecklich.

Ehrlich gesagt fühlt es sich immer noch komisch an. Keine Frage ich fühle mich sehr wohl! Ich kann mit dem Jungen ohne Probleme spielen. Das Essen schmeckt sehr gut. Und und und.. Aber ich muss mich eben noch daran gewöhnen. An eins der wichtigsten Dinge hab ich mich aber schon gewöhnt. Englisch sprechen funktioniert großartig. Ja, meine Englischlehrerin wird immer noch nicht begeistert sein, es rutschen immer wieder Flüchtigkeitsfehler durch und ich weit von einem Muttersprachler entfernt, aber ich komme zurecht! Der Junge versteht und ich kann mich auch mit Katy (Mutter) unterhalten.

Zum Wohlfühlfaktor trägt natürlich auch mein Zimmer bei. Ich kann man mich überhaupt nicht beschweren. Ja meine Wände sind definitiv voller und das vermisse ich, aber ich finde es wirklich unglaublich schön. Und das mit den vollen Wänden kann ja noch was werden, ich hab nämlich patefix mit.









Samstag und Sonntag
Ich wurde natürlich von britischem Wetter empfangen. Sagen wir besser: deutsches/britisches Wetter, also alles wie immer. Am Samstag sind wir in die Stadt gefahren, eigentlich kann man auch zu Fuß gehen, aber das Wetter.. Ein kleines Städtchen, aber man findet alles was man braucht. Und zum Shoppen fahr ich dann eben nach Brighton & London.
Am Sonntag hab ich einfach den ganzen Tag mit Etienne gespielt. Bei dem Wetter hätte nichts anderes einen Sinn gemacht und so lernt man ein Kind ja sowieso am besten kennen.

Montag
Katy hat sich den Montag frei genommen, weil Nic morgens nach Amerika geflogen ist und ich nicht ins kalte Wasser geworfen werden sollte. Stattdessen sind wir nach Brighton gefahren. Geht's besser?! So schön Ecken zu sehnen, an denen ich total gerne vorbei gelaufen bin. (Und die Shops wieder zu finden, die ich auf jeden Fall besuchen werde.) Wir waren in einem Café, das zu 100% ist, da werd ich noch öfter hin und dann hoffentlich den "Sweet Chili"-Tee probieren, der war nämlich aus. Außerdem hab ich meinen Kulturbeutel gefüllt (und meinen Geldbeutel geleert), denn ich wollte Platz sparen und hab sämtlichen Pflegekram nur in kleinen Flaschen mitgenommen. Ich hab wirklich nur Dinge gekauft, die ich brauchte und trotzdem 27€ ausgegeben. England ist einfach teuer, aber das nehme ich die nächsten Monate sehr gerne in Kauf - was ein Wortwitz!

Dienstag
Heute war also der erste normale Tag. Etienne hab ich um 9 Uhr zum Kindergarten gebracht und dann hatte ich die ersten freien Stunden um ein bisschen durchzuatmen. Nicht, dass ich kaputt wäre, es ist einfach alles neu und dann ist man gerne mal alleine. Spannendes ist nicht passiert. Ich bin meinen Hausfrau-Tätigkeiten nachgegangen, war Milch einkaufen, hab ausgenutzt, dass ich in England ein größeres Serienangebot hab und das beste: ich hab mit meiner Schwester geskyped und kurz mit der Mama.
Um 15 Uhr hab ich Etienne dann wieder abgeholt, das hat auch noch wunderbar funktioniert. Aber er muss sich noch an die neue Situation gewöhnen und das geht nicht ganz so gut, wenn er müde von Kindergarten ist, es war also kein perfekter Start - damit sollte man wohl auch nicht rechnen. Ich bleib also entspannt und geh davon aus, dass sich das alles einrenkt.

Also..
Die ersten Tage hab ich überlebt und der erste Eindruck sagt mir, dass es die nächsten Wochen auch so bleiben wird. Ich fühle mich hier wirklich wohl! Alle 3 sind total lieb und versuchen es mir so schön, wie möglich zu gestalten.

alles Liebe, Katrin